Einleitung: Warum indirekte Beschaffung entscheidend ist
Indirekte Beschaffung (Indirect Procurement) spielt in jedem Unternehmen eine zentrale Rolle, wird aber oft übersehen. Während die direkte Beschaffung sich auf Materialien und Komponenten bezieht, die für die Produktion oder den Verkauf von Waren notwendig sind, umfasst die indirekte Beschaffung alle Güter und Dienstleistungen, die zur Unterstützung des Unternehmensbetriebs benötigt werden.
Effizientes Indirect Procurement kann erhebliche Kosteneinsparungen ermöglichen, Abläufe optimieren und die betriebliche Effizienz steigern. Viele Unternehmen haben jedoch Schwierigkeiten, ihre indirekten Ausgaben zu verwalten, da sie oft über verschiedene Abteilungen verteilt und weniger standardisiert sind als direkte Beschaffungsprozesse.
In diesem Artikel erfahren Sie:
- Die Definition und Bedeutung der indirekten Beschaffung
- Wie sie sich von der direkten Beschaffung unterscheidet
- Vorteile und Herausforderungen für Unternehmen
1. Was ist indirekte Beschaffung?
Indirekte Beschaffung bezeichnet den Kauf von Waren und Dienstleistungen, die nicht direkt in das Endprodukt eines Unternehmens einfließen, sondern zur Unterstützung des Geschäftsbetriebs erforderlich sind.
Indirekte Beschaffung Definition
Indirekte Beschaffung umfasst alle Betriebsmittel und Dienstleistungen, die zur Aufrechterhaltung des Unternehmens notwendig sind, aber nicht direkt zur Produktion von Waren oder Dienstleistungen beitragen.
Indirekte Beschaffung Beispiele
Zu den typischen indirect purchasing examples gehören:
✔ Büromaterialien (Drucker, Papier, Schreibwaren)
✔ IT-Dienstleistungen (Softwarelizenzen, Hardware, Cloud-Services)
✔ Facility Management (Gebäudereinigung, Sicherheit, Wartung)
✔ Marketing- und Werbedienstleistungen (Agenturen, Werbung, Veranstaltungen)
✔ Dienstleistungen für Mitarbeiter (Reisekosten, Weiterbildungen, Beratung)
Da diese Ausgaben nicht direkt mit dem Endprodukt verbunden sind, ist ihre Verwaltung oft komplexer und weniger standardisiert als bei der direkten Beschaffung.
2. Unterschied zwischen indirekter und direkter Beschaffung
Ein klares Verständnis des Unterschieds zwischen direkter und indirekter Beschaffung hilft Unternehmen, ihre Einkaufsstrategien gezielt zu optimieren.
Merkmal | Direkte Beschaffung | Indirekte Beschaffung |
Definition | Einkauf von Materialien und Komponenten, die direkt in das Endprodukt einfließen | Einkauf von Gütern und Dienstleistungen, die den Geschäftsbetrieb unterstützen |
Beispiele | Rohstoffe, Produktionsmaschinen, Verpackungsmaterialien | Büromaterial, IT-Dienstleistungen, Facility Management |
Kostenstruktur | Teil der Herstellkosten (COGS) | Betriebskosten (OPEX) |
Verantwortung | Supply Chain oder Produktionsabteilung | Einkauf, Finanz- oder IT-Abteilung |
Einkaufsstrategie | Langfristige Verträge, enge Lieferantenbeziehungen | Flexiblere Beschaffung, kurzfristigere Verträge |
Während die direkte Beschaffung langfristige Lieferantenbeziehungen und präzise Bedarfsplanung erfordert, ist die indirekte Beschaffung oft dynamischer und benötigt eine agile Einkaufsstrategie.
3. Vorteile der indirekten Beschaffung für Unternehmen
Ein gut organisierter indirect procurement process bringt zahlreiche Vorteile mit sich.
1. Kosteneinsparungen durch strategischen Einkauf
✔ Bündelung von Bestellungen und Volumenrabatte
✔ Reduzierung von Lieferanten für standardisierte Produkte
✔ Optimierung von Genehmigungsprozessen zur Vermeidung unnötiger Ausgaben
2. Effizienzsteigerung und Prozessoptimierung
✔ Automatisierung von Bestell- und Rechnungsprozessen
✔ Einführung von E-Procurement-Systemen zur besseren Kostenkontrolle
✔ Reduzierung administrativer Aufgaben durch digitale Workflows
3. Bessere Transparenz und Compliance
✔ Echtzeit-Überwachung von indirekten Ausgaben durch zentrale Systeme
✔ Einhaltung von Budgetrichtlinien durch automatisierte Genehmigungen
✔ Risikominimierung durch Lieferantenbewertung und Vertragsmanagement
Unternehmen, die ihre indirekte Beschaffung gezielt optimieren, können nicht nur Kosten senken, sondern auch ihre Wettbewerbsfähigkeit und betriebliche Agilität verbessern.
4. Herausforderungen der indirekten Beschaffung
Trotz der Vorteile gibt es zahlreiche Herausforderungen, die Unternehmen im indirect procurement bewältigen müssen.
1. Unkontrollierte Ausgaben und Maverick Buying
✔ Fehlende zentrale Steuerung führt zu unkoordinierten Bestellungen
✔ Abteilungen kaufen eigenständig ohne Einkaufsvorgaben
✔ Risiko überhöhter Preise durch nicht standardisierte Lieferanten
2. Komplexität durch eine große Anzahl an Lieferanten
✔ Unterschiedliche Einkaufsverträge erschweren Verhandlungen
✔ Fehlende Transparenz über Bestellungen und Rechnungen
✔ Hoher Verwaltungsaufwand durch dezentrale Einkaufsstrukturen
3. Schwierigkeiten bei der Integration in bestehende Systeme
✔ Fehlende Anbindung an ERP- und Finanzsysteme
✔ Manuelle Genehmigungsprozesse sind ineffizient
✔ Fehlende standardisierte Richtlinien für indirekte Einkäufe
Um diese Herausforderungen zu meistern, setzen Unternehmen zunehmend auf automatisierte Lösungen und KI-gestützte Beschaffungstechnologien.
5. KI-gestützte Lösungen zur Optimierung der indirekten Beschaffung
Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) können Unternehmen ihre indirect procurement processes intelligenter und effizienter gestalten.
1. Automatisierte Bedarfsprognosen und Budgetkontrolle
✔ KI-basierte Analyse von Einkaufsdaten zur Vorhersage von Bedarfsschwankungen
✔ Automatische Identifikation unnötiger oder ineffizienter Ausgaben
✔ Echtzeit-Überwachung von Budgetüberschreitungen
2. Smarte Lieferantenbewertung und Vertragsmanagement
✔ KI-gestützte Analyse von Lieferantenbewertungen, Preisen und Termintreue
✔ Automatische Vertragsprüfung zur Identifikation von Einsparpotenzialen
✔ Dynamische Lieferantenempfehlungen für bessere Einkaufsentscheidungen
3. Optimierung von Bestell– und Rechnungsprozessen
✔ KI-gestützte Rechnungsprüfung zur automatischen Erkennung von Fehlern
✔ Automatische Genehmigungsprozesse für Routinebestellungen
✔ Digitale Workflows zur Beschleunigung von Einkaufsvorgängen
Mit KI-gestützten Tools kann die indirekte Beschaffung erheblich effizienter und transparenter gestaltet werden.
Fazit: Die Bedeutung der indirekten Beschaffung für Unternehmen
Ein gut organisierter indirect procurement process ist entscheidend für die Kostenkontrolle, Effizienz und Compliance eines Unternehmens.
Die wichtigsten Erkenntnisse:
✔ Indirekte Beschaffung umfasst alle Waren und Dienstleistungen, die nicht direkt in die Produktion einfließen
✔ Effiziente Strategien helfen Unternehmen, Kosten zu senken und Prozesse zu optimieren
✔ Herausforderungen wie unkontrollierte Ausgaben und komplexe Lieferantenstrukturen können durch digitale Lösungen überwunden werden
✔ KI-gestützte Automatisierung verbessert Bedarfsprognosen, Lieferantenmanagement und Rechnungsprüfung
Unternehmen, die ihre indirekten Einkaufsprozesse optimieren, können nicht nur Kosteneinsparungen realisieren, sondern auch ihre Wettbewerbsfähigkeit und betriebliche Effizienz steigern.
Häufig gestellte Fragen (FAQs)
- Was bedeutet indirekte Beschaffung?
Indirekte Beschaffung umfasst den Einkauf von Waren und Dienstleistungen, die nicht direkt in die Produktion eines Unternehmens einfließen, aber für den Geschäftsbetrieb notwendig sind. - Was sind Beispiele für indirekte Beschaffung?
Typische Beispiele sind Büromaterial, IT-Dienstleistungen, Facility Management, Beratungsleistungen und Marketingausgaben. - Wie unterscheidet sich indirekte von direkter Beschaffung?
Während die direkte Beschaffung Rohstoffe und Produktionsmaterialien betrifft, konzentriert sich die indirekte Beschaffung auf betriebliche Unterstützungsleistungen. - Warum ist KI wichtig für die indirekte Beschaffung?
KI kann Einkaufsprozesse automatisieren, Bedarfsanalysen verbessern und Kostenreduzierungen durch smartere Lieferantenstrategien ermöglichen.